8. März 2014

Internatrionale Frauentag in Dortmund

8. März - Internationaler Frauentag in Dortmund

Der Beitrag des dffw zum diesjährigen Frauentag in Dortmund war eine Forumsveranstaltung zum Thema "Raus aus dem Minijob - rein in besser bezahlte, sozialversicherte Arbeit!" (Forum 8). Diese Veranstaltung führte das dffw in Kooperation mit dem DGB Stadtverband Dortmund durch.

Viele Frauen hoffen darauf, über einen Minijob den (Wieder-)Einstieg in eine Erwerbstätigkeit zu schaffen. Diese Hoffnungen werden meistens enttäuscht. Eine Studie des Bundesfamilienministeriums kommt zu dem Ergebnis, dass mehr als jede zweite Minijobberin mindestens sechs Jahre in dieser Beschäftigungsform verharrt. Wir fragten: Kann die Arbeit nicht besser organisiert werden, so dass mehr sozialversicherungspflichtige  Arbeitsstellen und weniger  Minijobs entstehen? Und es zeigt sich – das ist möglich und wirtschaftlich sogar sinnvoll.

Im  Dortmunder Jobcenter wird derzeit ein Projekt zur Umwandlung von Minijobs in sozial-versicherungspflichtige Beschäftigung durchgeführt. Bisher ist dies in Dortmund über 800 Mal gelungen. Dieses Vorhaben wird wissenschaftlich durch die Soziale Innovation GmbH begleitet und ausgewertet.

In unserer Veranstaltung zum Internationalen Frauentag wurden spannende Ergebnisse von Frau Dr. Cordula Sczesny, Geschäftsführerin der Soziale Innovation GmbH, vorgestellt und Möglichkeiten für Frauen und Arbeitgeber diskutiert, wie sie aus einem Minijob in sozialversicherte Beschäftigung kommen können. Die Wissenschaftlerinnen haben sowohl die beschäftigten Frauen als auch ihre Arbeitgeber zweimal befragt, und zwar zum Zeitpunkt der Minijob-Beschäftigung und auch nach Umwandlung in eine sozialversicherte Teilzeit- und Vollzeit-Beschäftigung.

Herr Benjamin Haase, der die Haase Einzelhandels oHG in Hamm führt, hat berichtet, dass es sein Bestreben ist, qualifizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in seinem Filialbetrieben zu halten und neue zu bekommen. Daher hat er Frauen, die im Rahmen eines Minijobs beschäftigt waren, von sich aus angeboten in eine reguläre Teilzeitbeschäftigung zu wechseln. Über ein Dutzend Frauen haben dieses Angebot angenommen und sind heute zu besseren Konditionen und auf höherwertigen Arbeitsstellen beschäftigt.

Diese empirischen Ergebnisse stellen eine Aufforderung an Arbeitgeber dar, ihren Arbeitskräftebedarf genauer zu betrachten und bisherige geringfügige Beschäftigungsverhältnisse in vollwertige, sozialversicherte Arbeitsverhältnisse umzuwandeln. So gelingt es ihnen, qualifizierte Mitarbeiter/innen zu halten und neue zu gewinnen. Und den Frauen empfehlen wir, sich nicht mit prekären und schlecht bezahlten Minijobs zufrieden zu geben und nicht unter Wert zu arbeiten. Verhandeln Sie mit ihrem Arbeitgeber und verlangen Sie einen regulären Arbeitsvertrag , der ihrer Qualifikation und Arbeitsleistung entspricht.

 

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Neu im Juli 2014:

Das Projekt ist inzwischen abgeschlossen und die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen an alle beteiligte Akteure wurden vom Arbeitsministerium NRW veröffentlicht.

Pressemitteilung MAIS NRW

Abschlussbericht März 2014