Balance statt Burnout – Länger gesund arbeiten können
Fortsetzung
Einfluss auf die Menge der Arbeit und wie diese zu erledigen ist und geringe Wertschätzung durch Vorgesetzte ergeben eine kritische Mischung. Insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht fühlten sich viele Beschäftigte emotional und auch körperlich erschöpft. (siehe Folien)
Prof. Gisela Mohr, Universität Leipzig, betonte, dass Yoga und Rückenmassagen, die von vielen Betrieben schon angeboten würden, zwar kurzfristige, aber keine dauerhaften Verbesserungen brächten. Um nachhaltige Erfolge bei der Stressminderung erzielen zu können, müssten Betriebe ihre Wertekultur verändern und den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mehr Sicherheit und Wertschätzung geben. Auch müssten die Arbeitsaufgaben so gestaltet werden, dass sie mit weniger Zeitdruck und Multitasking sowie mehr Handlungsspielräumen und Unterstützung in den Teams und durch Vorgesetzte erledigt werden können. Gut organisierte Arbeit in den Teams und eine wertschätzende Unternehmenskultur fördere nachweislich die Gesundheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und lasse sie länger leben. (siehe Folien)
Stephan Bartels von der Techniker Krankenkasse berichtete, dass die Betriebe generell sensibler geworden seien und das Ausmaß der Fehltage hinterfragten. Er war sich mit Thomas Schäfer, Einzelhandelsverband Westfalen-Münsterland einig, dass sie sich aber auch stark unter wirtschaftlichen Druck gesetzt sähen und beim Personal sparten. Cornelia Leunig, Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie plädierte dafür, die Beschäftigten selbst in die Analyse der Ursachen für Stress und Fehltage sowie die Maßnahmen dagegen einzubeziehen.
Dr. Monika Goldmann, Vorsitzende des Dortmunder Forum Frau und Wirtschaft e.V. unterstrich, dass die betrieblichen Bedingungen und die Organisation der Arbeit verändert werden müssten. Viele jüngere Mitarbeiter und vor allem auch Frauen seien heute nicht mehr ohne weiteres bereit, unter permanentem Druck zu stehen und überlange Arbeitszeiten zu akzeptieren. Dies gelte auch für Führungspositionen. Frauen würden dann eher darauf verzichten, eine Führungsaufgabe wahrzunehmen. Das könne ja auch nicht im Interesse der Unternehmen sein. weiterlesen